Warum gibt es eine Milchstraße aber keine Wodka-, WhiskyBier- Wein- oder Fuselstraße im Universum?
Strichphilosoph Freddy Ch. Rabak
Ich machte mir kürzlich Gedanken, was den Tod für Religioten fast schön und auch verheißungsvoll macht. Manche meinen ernsthaft, „Wen Gott liebt, den holt er früher zu sich“. Ein echt lieber Gott. Zwar sehr egoistisch, narzisstisch, stur, sehr streng und besitzergreifend. Devote Masochisten lieben trotzdem ihren „Meister“, der statt Leder wallende Gewänder trägt. Zumindest auf den Abbildungen von ihm.Wie hielten es Zeus und Co? Wie deren Vorgänger?
Eigentlich hatten alle bisher bekannten und ebenso die bereits schon lange vergessenen oder unbekannten Gottheiten ihre Vorlieben, die ihnen menschliche „Gottesmacher“ andichteten. Viele liebten sogar sadistische Rituale wie Tier- und Menschenopfer. Jedenfalls waren Gottheiten-Erfinder schon früher sehr phantasievoll. Der vor 2000 Jahren kreierte Gott scheint nach gängiger Ansicht seiner irdischen Stellvertreter Kinder besonders zu lieben. Das tun auch Politiker und nicht nur Pädophile, die dem Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“ eine andere Bedeutung zukommen lassen. Sie wollen „kommen“, wenn ein Kindlein zu ihnen kommt.
Ist der liebe Gott selbst vor Unkeuschheit und Wollust oder gar sexuell besonders abwegigen Gedanken gefeit? ER weiß bekanntlich- wir lernen es schon als Kinder im Religionsunterricht- über alles Bescheid. ER kennt jeden Gedanken von uns. Auch die miesesten, schmutzigsten, mörderischen, geilsten und perversesten. Der Allmächtige hat als „Big Brother“ jeden einzelnen Menschen jede Sekunde seines Lebens im Focus.
Ganz nebenbei muss unser aller Papa unendlich viele Trilliarden von Planeten beaufsichtigen. Sein armer Sohn muss sich auf jedem einzelnen wieder für die dort lebenden Aliens opfern und natürlich sterben. Man bedenke die vielen grausamen Hinrichtungsarten, derer sich Außerirdische wohl bedienen. Aber vielleicht besteht Jesus justament auf Kreuzigung, obwohl die Aliens ihre Aufmüpfigen und Kriminellen ganz anders umbringen?
Viele Menschen, besonders am Sterbebett, freuen sich regelrecht auf den Himmel oder das Paradies, obwohl weder die gehobene Wissenschaft noch der Papst wissen, wo sich dieser wünschenswerte Ort befindet. Natürlich nicht im Nirgendwo, wie ich es glaube! Ich gab kürzlich in meinen Navi „Himmel“ als Ziel ein. Er war verwirrt und verlangte die Postleitzahl. Schließlich gab er keine Strecke an. Nicht einmal unbefestigte Straßen. Vielleicht befindet sich das „Reich Gottes“ sogar in einem anderen Universum? Manche Wissenschaftler und Genies behaupten, dass es Paralleluniversen gebe. Dann stellt sich wieder die Frage: Vielleicht auch mehrere „Himmel“? Komplizierten Fragen folgen noch kompliziertere Fragen...
Sollte sich das Paradies in einem der unzähligen Universen befinden, dauert ja die letzte Reise immens lange. Vorbei an vielen Galaxien, Asteroiden, Kometen, Supernovas oder Schwarzen Löchern. Aber nichts kann der Seele etwas anhaben. Nichts! Man ist ja schon tot!
Ich vermute einen sehr, sehr weiten Weg vom Diesseits ins Jenseits. Vielleicht ist das Ziel unserer Seele, der geheimnisvolle Ort, aus dem Adam und Eva „gestanzt“ wurden, sogar Milliarden von Lichtjahren entfernt und das Weltall soll sich ja noch immer rasant ausdehnen. Das heißt, wer früher stirbt, kommt auch früher an. Oder? Ob ein gewisser Jesus schon an seinem Ziel, beim geliebten Daddy und seiner Mutter Maria, angekommen ist? Denn sogar mit Lichtgeschwindigkeit würde er noch immer im Sauseschritt durch das All düsen. Einsam, ohne Verpflegung, ohne Maria Magdalena (die ist erst viel später von der Erde „gestartet“) und auch ohne Messwein...
Aber wie sang schon der Schlagerstar Freddy Quinn in den 50ern? „Weit ist der Weg, der Weg ist so weit“. Ob Jesus, seine Anhänger und unsere Toten auf der langen Reise durch die Tiefen des Alls dadurch so etwas wie Trost finden, sei dahingestellt.
Sollte man, also wir alle, schlussendlich im Paradies angekommen sein, wird man beim Anblick des Garten Eden vielleicht ein „Wow“ ausrufen. Menschen, die jung gestorben sind und vielleicht ein bereits verstorbenes Pop-Idol treffen, sogar ein „Cool“ oder „Geil“. Vermutlich wird man im Paradies außer den bereits verstorbenen FreundInnen und der nicht immer lieben Verwandtschaft auch viele Verblichene antreffen, denen man auf Erden lieber auswich. Wie Leute, die einen zu Lebzeiten unglücklich machten, geschlagen, bestohlen und betrogen haben. Sie haben halt rechtzeitig einen Beichtstuhl aufgesucht und ein paar Gebete zur Vergebung gebetet. Auch muslimische Märtyrer mit ihren 72 Jungfrauen werden da oben anwesend sein. Diese uralten Ex-Jungfrauen sind verschleiert und bereits entjungfert. Haben doch schon viele mehr als tausend Jahre auf dem Buckel. Die schwarz verschleierten Engel sind übrigens, so sagte mir ein Medium, in einer abgeschotteten No-Go-Area untergebracht.
An manchen Wolken wird der Neo-Engel sogar nette Neandertaler-Familien antreffen, die der liebe Gott nach einem Super-Vulkan-Ausbruch der Phlegräischen Felder in Italien ratzeputz auslöschte, um den Homo sapiens, also uns, mehr Platz zu schaffen. Im himmlischen Zoo wird der Paradies-Bewohner mit putzigen Sauriern spielen können, auf die Gott (Wer sonst?) in einem Wutanfall (?) vor ca. 66 Millionen Jahren (ein paar Millionen mehr oder weniger spielen keine Rolle) einen Asteroiden schmetterte und die Tierchen auf der Erde ziemlich spontan ausrottete und zu sich holte. Auch ein allmächtiger Gott ist eben nur ein Gott mit männlichen Eigenschaften und kann mal ausrasten.
Man bedenke: Milliarden Jahre lebte dieser Mann, dessen Ebenbild wir sein sollen, ohne Göttin und ohne sinnliche LustEngerln! Das kann sogar einen göttlichen Hormonhaushalt gehörig aus dem Rhythmus bringen. Da ich gerade einen Furz lassen musste (keine Sorge, liebe LeserInnen, das Buch wurde gelüftet), fiel mir folgendes ein:
Ob unser aller Sugar-Daddy da oben auch rülpst oder furzt? (Wenn man auf Dauer nur Manna isst, wäre es kein Wunder). Man stelle sich die eventuellen Folgen für das gesamte Universum vor! Ein kräftiger Furz des Schöpfers könnte für Planeten in verschiedenen Galaxien das Ende bedeuten. Vielleicht ein riesiges Schwarzes Loch entstehen lassen oder gar einen Stern treffen, dessen Gamma-Blitz dann Leben auf Planeten auslöschen könnte. Auch in unserer Galaxie könnte ein göttlicher Schas die Erde verheerend treffen und atomisierte All-Gülle aus ihr formen. Natürlich ungewollt, denn ein Gott, dessen Nickname „Der Schöpfer“ lautet, schuf ja alles Leben, auch wenn er es uns, Ruck Zuck, eines Tages wieder wegnimmt. Da ist ER nicht besonders zimperlich, der Gütige.
Was Sie aber unbedingt tun sollten, um IHN freundlich zu stimmen und nicht statt in den Himmel in die Hölle zu fahren: Auf alle Fälle empfehlenswert ist die letzte Ölung vor der langen Reise. Jeder Autofahrer weiß aus Erfahrung: „Wer gut ölt, fährt besser.“ PS: Natürlich ist das alles nur ein Produkt meiner vom Satan beeinflusste schmutzigen Phantasie und für viele Gottesfürchtige LeserInnen ein Sakrileg. Darüber werde ich mal mit netten Engerln, die angeblich gerne auf Urlaub nach Wien kommen, gemütlich Wienerlieder grölend bei einem Heurigen plaudern und ein weinseliges einige achterln Wein verkosten. Hick...
Auszug aus "Strizzi-Anekdoten - Es war einmal in Wien und anderswo" von Freddy Ch. Rabak.
andere bücher vom autor von strizzi-anekdoten: es war einmal in wien und anderswo freddy charles rabak