Gestern hat
Thorsten Schmitz in der Online-Ausgabe der SZ behauptet, es gebe
Zehntausende Israelis, die vor der Politik des israelischen Premierministers nach Deutschland geflohen sind.Heute früh habe ich beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angerufen und gebeten, mir mitzuteilen, wie viele Flüchtlinge aus Israel in den letzten Jahren Asyl in Deutschland beantragt haben. Hier die amtlichen Zahlen:
2011 - 30 Anträge
2012 - 31 Anträge
2013 - 23 Anträge
2014 (bis 31.8.) - 20 Anträge
Keiner der Anträge ist bis jetzt positiv beschieden worden.
Außerdem schickte mir das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, sozusagen als Bonus-Material, Angaben darüber, wie viele “Personen mit israelischer Staatsangehörigkeit” sich in Deutschland aufhalten. 2008 waren 9.798 Personen, 2009 10.053 Personen, 2010 10376 Personen, 2011 10.788 Personen, 2012 11.244 Personen und 2013 11.655 Personen. Auch wenn die Zahlen tatsächlich etwas höher sein dürften, weil es auch Israelis gibt, die mit französischen, britischen oder amerikanischen Pässen reisen, die Zehntausende Israelis, die vor der Politik des israelischen Premierministers nach Deutschland geflohen sind, existieren nur in der Phantasiewelt von Schmitz.
Das ist echter Qualitätsjournalismus aus dem Hause Augstein, Prantl & Co. Kein Wunder, dass sich inzwischen sogar tote Fische auf dem Münchner Viktualienmarkt weigern, in eine alte SZ eingewickelt zu werden.