Donnerstag, 16. Januar 2014

Ein Urteil einfach zum nachdenken, nicht zum kotzen…..

Was denken sich oft Richter, wenn Sie zu einem Urteil kommen? Vielleicht was es zum Abendessen gibt oder wann der nächste Theaterbesuch fällig ist? Man weiß es nicht. Genau so wenig, was ein Gewalttäter zum Zeitpunkt der Tat dachte….
Dann kommen Psychologen und Psychiater zu Wort, die ebenfalls auch nichts wissen, außer einigen Thesen und aufgestellten Vermutungen, aber dafür gut honoriert werden.
Da lese zufällig ich folgendes, was mich berührte:
Jacintha B. liegt seit dem 11. Mai 2013 auf der Palliativstation des LKH Vöcklabruck im Wachkoma. Die junge Frau aus Lenzing gilt als hundertprozentiger Pflegefall. „Sie kann nicht essen, nicht trinken und muss durch einen Luftröhrenschnitt künstlich beatmet werden“, sagt Opferanwältin Gerlinde Füssel. Alle 30 Minuten wird B. von Pflegekräften umgedreht, damit ihr Körper nicht wund liegt. Der Gesundheitszustand der 18-Jährigen ist trist. „Sie kann allein nur die Augen auf- und zumachen.“…weiterlesen auf KURIER.at
Der Täter, dem allerdings alles "extrem leid tat", wurde zu neun Jahren Haft verurteilt. 
Neun Jahre, die bei seiner Unbescholtenheit eigentlich nur sechs Jahre bedeuten. Bei guter Führung sogar nur die Hälfte, und die Hälfte der Hälfte vielleicht als Freigänger oder im offenen Vollzug….
Die paar Jahre im Knast kann er lesen, fernsehen, Sport betreiben, Besuche empfangen, onanieren, lachen, weinen, sich unterhalten und arbeiten…..
Was kann Jacintha in dieser Zeit, und dann weiter bis zu ihrem Tod, der sie erlösen wird? Dachte der Richter (oder Richterin) auch an dieses Mädchen, dessen Leben mit 18 Jahren ausgelöscht wurde und nun mit Schläuchen, Kathedern und Windeln versehen, für den Rest ihres Lebens in einem Krankenbett liegen wird? Dachte er/sie an die Eltern und Verwandten dieser jungen Frau? An die engsten Angehörigen, die in einigen Jahren vielleicht den "Lebensauslöscher" auf der Straße begegnen werden? Vielleicht bestens gelaunt mit einem jungen Mädchen im Arm? Ich frage mich: Warum wurde nicht einmal eine Verwahrung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher zusätzlich ausgesprochen? Bei solchen Taten gegen schwache Menschen denke ich mir auch: Warum darf kein Richter bei Gewalttaten (zumindest gegen Frauen, Kinder, alten Menschen) nicht schon beim Urteil eine vorzeitige Entlassung ausschließen?
Ich hoffe, Herr (Frau) Richter haben nach einem wenigstens für sie selbst befriedigenden Urteil am gleichen Abend bestens gespeist, und am nächsten Tag ein interessantes Theaterstück genossen…um abzuschalten. 

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