Heute überarbeitete ich wieder einmal mein neues Buch und fand u.a. einen Absatz, der mich plötzlich innehalten ließ, obwohl ich ihn selbst geschrieben und schon mehrmals prüfend überflogen hatte. In einem eigentlich bedeutungslosen Satz, einem sogenannten Pausenfüller, wo der Leser oder die Leserin vielleicht gerade Lust verspürt, einen Popel aus der Nase zu extrahieren, stach mir folgendes in meine nicht besonders gut sehenden Augen: "…ein ausländischer Ladendieb stahl zwei Flaschen Whisky…."
Ich zögerte kurz, dann länger, und fragte schließlich meinen geistigen Zwilling Alfred, was er sich wohl bei der Formulierung des Satzes gedacht hatte? Er hatte, erklärte mir Alfred, diese Quelle aus einem winzigen Zeitungsausschnitt aus dem Jahre 1987 recherchiert (da spielt die eigentliche Story, genauer gesagt am sexten Juli, einem meiner zahlreichen Geburtstage) und da stand eben "ausländischer Ladendieb"…
Damals, (kann man heute eigentlich schon schreiben "in der guten, alten Zeit"?) galten solche Infos in den Medien noch nicht als rassistisch oder hetzerisch….
Da wir aber im "Heute" leben, klärte ich meinen Zwilling mit einem Augenzwinkern auf. Lösche bitte den Hinweis auf die Herkunft des Ladendiebes, denn er soll, wie heute üblich, anonym bleiben.
Es war doch nur irgend ein kleiner, für die Story völlig unbedeutender Ladendieb, der quasi als Statist und Zeilenfüller, sein literarisches Zwergendasein fristet...
Verschämt flüsterte mein wortwörtlich zweieiiger Zwilling Alfred ein "hast ja Recht, Freddy" und löschte die Herkunft des Ladendiebes. Er wollte in seinem Eifer das Diebesgut, die zwei Flaschen Whisky, in hochprozentigen Inländer Rum umwandeln, denn wer von den eventuellen Zeitzeugen wusste heute noch, was der anonyme Ladendieb vor über zwanzig Jahren wirklich gestohlen hat?….
In naher Zukunft kann jeder Leser und jede Leserin meines (hoffentlich bald) erscheinenden Buches die geschrumpfte und nun völlig identitätslose Rolle eines kleinen, unscheinbaren Ladendiebes am sexten Juli 1987, nach seinem Gusto oder politischer Einstellung wahrnehmen. Sie können auch wählen ob es Whisky, Inländer Rum oder doch nur zwei Flaschen Almdudler waren….
Aus und basta und dazu gleich die Story:
http://radio-schwachsinn.blogspot.co.at/p/italienischenudelgerichte.html
Ich zögerte kurz, dann länger, und fragte schließlich meinen geistigen Zwilling Alfred, was er sich wohl bei der Formulierung des Satzes gedacht hatte? Er hatte, erklärte mir Alfred, diese Quelle aus einem winzigen Zeitungsausschnitt aus dem Jahre 1987 recherchiert (da spielt die eigentliche Story, genauer gesagt am sexten Juli, einem meiner zahlreichen Geburtstage) und da stand eben "ausländischer Ladendieb"…
Damals, (kann man heute eigentlich schon schreiben "in der guten, alten Zeit"?) galten solche Infos in den Medien noch nicht als rassistisch oder hetzerisch….
Da wir aber im "Heute" leben, klärte ich meinen Zwilling mit einem Augenzwinkern auf. Lösche bitte den Hinweis auf die Herkunft des Ladendiebes, denn er soll, wie heute üblich, anonym bleiben.
Es war doch nur irgend ein kleiner, für die Story völlig unbedeutender Ladendieb, der quasi als Statist und Zeilenfüller, sein literarisches Zwergendasein fristet...
Verschämt flüsterte mein wortwörtlich zweieiiger Zwilling Alfred ein "hast ja Recht, Freddy" und löschte die Herkunft des Ladendiebes. Er wollte in seinem Eifer das Diebesgut, die zwei Flaschen Whisky, in hochprozentigen Inländer Rum umwandeln, denn wer von den eventuellen Zeitzeugen wusste heute noch, was der anonyme Ladendieb vor über zwanzig Jahren wirklich gestohlen hat?….
In naher Zukunft kann jeder Leser und jede Leserin meines (hoffentlich bald) erscheinenden Buches die geschrumpfte und nun völlig identitätslose Rolle eines kleinen, unscheinbaren Ladendiebes am sexten Juli 1987, nach seinem Gusto oder politischer Einstellung wahrnehmen. Sie können auch wählen ob es Whisky, Inländer Rum oder doch nur zwei Flaschen Almdudler waren….
Aus und basta und dazu gleich die Story:
http://radio-schwachsinn.blogspot.co.at/p/italienischenudelgerichte.html