Gemeinsamkeiten des Muttertages und dem Tag der Toten.....

Wie sich doch die Bilder in meiner Phantasie gleichen: Am Muttertag wird das alte Mutterl im Altenheim besucht. Wenn es ihr Gesundheitszustand erlaubt fährt das schon lange erwachsene "Kind" mit ihr in ein Wirtshaus essen, trinkt vielleicht in einer Konditorei gemeinsam einen Kaffee, vernascht gemeinsam Mamis Lieblings-Kuchen und liefert schließlich die Mama aufatmend und erleichtert wieder mit einem Küsschen auf die Wange im Heim ab. Als ehemaliger Parasit, der die ersten neun Monate seines Leben in ihrer von Fußtritten malträtierten Gebärmutter verbrachte,  muss man ja seine Dankbarkeit oder sogar Liebe zeigen. Man kann es auch "Pflichterfüllung" nennen....
Ähnliches gilt auch für Allerheiligen. 

Vor Friedhöfen gibt es im Gegensatz zu den restlichen 364 Tagen des Jahres kaum Parkplätze, aber dafür Ringelspiele und reichlich Zuckerwatte für die weniger trauernden Kinder, Grill- und Burenwürste (auch Döner?) und natürlich auch Bier, Punsch, Tee und Glühwein für Papas und Mamis. Erinnert manchmal an einen Jahrmarkt oder Silvesterpfad. 
Man besucht Gräber, die Kerzen-Blumen- und Kranzverkäufer freuen sich über den Umsatz und so manch leicht illuminierter Besucher wankt anschließend vom Grab seiner ehemaligen Liebsten oder FreundInnen zufrieden nach Hause. Oder ins nächste Wirtshaus.

Man hat ja die Religion und sogar den Alpenrocker Andreas Gabalier als Seelentröster. Verkünden doch beide, jeweils auf ihre Art. "Amoil sehn wir uns wieder"
Noch schnell ein Kerzerl am Grab anzünden, ein Roserl aufs Grab legen und den Ort, der auch einmal deine Zuhause sein wird, schleunig verlassen. Man hat wieder eine Pflicht erfüllt und "so nebenbei" wurde auch die Toten-Industrie angekurbelt...

© Freddy Ch. Rabak