Heute treffen sich wieder einmal jene aus der Unterschicht, die es im Schweiße ihres Angesichtes echt verdient haben, über den roten Teppich zu schreiten: Harte Männer mit Ringen um die müden Augen und Schwielen an den kräftigen Händen: Der Preis für die erste Million! Ihre von der Natur mit Schönheit und Intelligenz beschenkte Frauen, die ihre Männer aus wahrer Liebe heirateten, und nicht einen Seitenblick auf das Bankkonto und Titel ihres Zukünftigen warfen.
Jahrelang kratzten sie jeden Euro zusammen, kauften nur bei ALDI oder LIDL ein, fuhren schwarz mit den Öffis nur um sich endlich eine begehrte Loge und einige Flaschen Champagner leisten zu können. Ehrliche und charakterlich kerzengerade Menschen, die schon als Kinder schwer arbeiten mussten, gebrauchte Kleidung aus zweiter Hand trugen und sich als StudentInnen mit Knochen-Jobs über Wasser hielten....
Ihre Eltern waren oft kaum in der Lage, die Miete der kleinen Gemeindewohnung oder die Rate für das gebrauchte Auto zu bezahlen....
Wahre, oft bittere Schicksale, die sich heute in die Wiener Oper treffen werden um ihren Traum zu erfüllen. Stars wie eine Dschungelkönigin, werden diesen Ball, der nicht rollt, mit ihrer Erscheinung krönen.
Schön, dass auch hart schuftende (nicht Schufte!) Leute wenigstens einmal in ihrem kargen Leben nicht frieren müssen, und im geliehenen Frack in die warme Oper rein dürfen....
Auch die Arbeiter- und Bauernkinder aus armen Familien, die ohne Beziehungen oder weil sie zufällig einflussreiche Familien oder Freunde haben, im Jungdamen- und Jungherrenkomitee den Tanzreigen eröffnen werden.....