Dienstag, 27. Dezember 2011

Ein etwas anderer Nachruf auf einen Methusalem.....

Johannes "Joopie" Heesters wurde nicht Schauspieler um die Welt zu erfreuen, es ging um Anerkennung und Egoismus, und natürlich um die Annehmlichkeiten des Lebens.....
Da passte zu der damaligen Zeit auch ein PR-Besuch im KZ Dachau, wo zu seinen Ehren eine "Todes-Band" (KZ-Orchester) aufspielte...
Dem messe ich aber gar nicht viel Beachtung bei, denn was hätte ich an seiner Stelle in diesen Zeiten getan? Aber es rundet das Bild, das ich mir von ihm machte, ab. 
Joopie war kein bedeutender Forscher, Philosoph oder Wissenschaftler. Auch kein Schriftsteller, Maler oder Architekt, dessen Werke noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte überdauern würden. Er war einfach ein edleres "Kostüm" im Schauspieler Fundus, das ihm Drehbuchautoren und Regisseure Rollen nach Maß verpassten und dem er, Dank seiner Charisma und auch Stimme, seinen Glanz verpasste....
Dafür gebührt ihm Respekt, aber nicht so ein "Theater" das nun um seine Figur gemacht wird. Der Mann wurde 108 Jahre alt und davon werden nicht viele dabei gewesen sein, in denen er vielleicht Hunger leiden musste....
Ein sehr alter Mann ging, seine Witwe wird sich das fettes, aber doch späte Erbe verdient haben, und das war es. Noch einige alte Filme zur Erinnerung im Fernsehen, und so manche Oma im Altenheim wird sich heimlich eine Träne von der faltigen Wange wischen....
Weniger aus Trauer, sondern wegen wehmutsvoller Erinnerungen an die eigene Jugend. 
BILD weiß natürlich was alles so los war und berichtet unter anderem über ein sehr wichtiges Detail:
....Heesters‘ Pfarrer Konrad Schreiegg (75) wurde benachrichtigt, eilte ans Bett des Schauspielers: „Ich hatte einen Souffleur von oben, fuhr sofort hin. Ich wusste, er bereitet sich auf die letzte große Reise vor. Ich gab ihm die Krankensalbung“, sagt der Pfarrer zu BILD.
....um gratis Schleichwerbung für sich und seinen Glauben unter die Leute zu bringen.
Seine Frau hatte scheinbar auch ein gutes Timing mit dem Tod getroffen: 
...Am 23. Dezember, wurde Heesters auf die Palliativstation verlegt. Sein Herz schlug nur noch ganz schwach. Als er starb, hielt Simone seine Hand....
Ergibt bei der zu erwartenden Verfilmung seines Lebens eine schöne und besonders rührende letzte Klappe ab. Nicht das Füttern, waschen und die Windel wechseln. (Dafür gibt es aber Personal) 
Hier ein denkbarer Auszug (rot) aus einem künftigen Drehbuch (schwarze Gedanken der Redaktion sind eben schwarz): 
Simone wich nicht von seinem Sterbebett. Schluchzend und abgekämpft hielt sie Tag und Nacht die Hand des geliebten Greises. Die Frau wagte nicht zu essen oder die Toilette aufzusuchen, denn sie könnte ja in diesem Moment den letzten Atemzug versäumen und das soll die letzte Szene nicht versauen... 
Sie flehte zu Gott dass er es nicht zulassen könne, dass ihr heiss geliebter Joopie schon das Zeitliche segne!...und dacht dabei an die eigene Bedeutungslosigkeit als Schauspielerin....
In diesen Momenten muss doch auch als bedeutungslose "Edel-Komparsin" und Krankenpflegerin an die eigene Zukunft und künftige Tantiemen, eine (kleinere) Haupt-Rolle und an Honorare denken! 

 

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