Sonntag, 2. Januar 2011

Ein Schicksal in Spanien: Mir wird immer bewusster, dass ich eine arme Sau bin!

das sicher auch für viele andere Auswanderer in Spanien steht:
Meine Gedanken zum Jahre 2011    
Ziemlich genau 25 Jahre habe ich in Deutschland gearbeitet. Von Anfang an dabei immer ausgesprochen gut verdient für die damalige Zeit – Chefsekretärin im Otto-Konzern, dann als Angestellte in der Firma meines Mannes. Da kam einiges zusammen.  Mit 40 ging es dann  nach Spanien. Arbeiten war nicht mehr geplant, aber wie das Leben so spielt: Trennung und Neubeginn.  1995 bekam ich hier endlich einen Job und arbeitete  13 Jahre lang halbtags. Die Crisis kam, damit die Kündigung und mein „Lebensunterhalt“ wurde ab 2008  vom spanischen Arbeitsamt, der INEM, bezahlt.  Leider legte man nicht mein Gehalt zugrunde, sondern nur den Teil davon, der weiß ausgezahlt auf meinen Monatsabrechnungen stand. Heraus kamen pro Monat 340 Euro als Alleinverdienerin mit Mann und Hund.
Nachdem das Arbeitslosengeld ausgelaufen war, bekam ich das Übergangsgeld für Leute die über 52 Jahre alt sind. Es sind 426 Euro und soll angeblich bis zum Renteneintritt bezahlt werden. Auch wenn es 80 Euro mehr sind als vorher, kann man davon nicht leben, die Miete bezahlen und die inzwischen natürlich aufgelaufenen Schulden bei der Bank zurückgeben.  So blieb nach reiflicher Überlegung nur die Einreichung der vorzeitigen Rente (Erwerbslosenrente wurde trotz CF, andauernden Lungenentzündungen sowie einer chronischen Leberentzündung abgelehnt mit der Begründung „Im Sitzen geht das schon noch!“). In Deutschland bedeutet das 0,3 % Abzug pro Monat bis zum normalen Renteneintrittsalter (diese Kürzung bleibt aber auch danach bestehen). In meinem Falle ca. 13 %. Und das von einer zu erwartenden Rente von 600 Euro (für 25 Jahre dicke Einzahlungen in die Rentenversicherung). Welche Rente ich aus Spanien erhalte, weiß ich noch nicht. Mögen es vielleicht 200 Euro sein. So kann ich davon ausgehen, in einigen Monaten statt der 426 Euro vom Arbeitsamt mit 720 Euro pro Monat auskommen zu müssen. Nach 38 Jahren Arbeit und Einzahlung in die Rentenkassen von Deutschland und Spanien.
Das ist weniger, als die Grundsicherung, die Österreich jedem Bürger gibt, selbst wenn er nicht einen Tag in seinem Leben arbeitete. Das ist auch weniger als Hartz IV, denn dort bekäme ich etwas mehr als 300 Euro plus 500 Euro Miete plus, plus, plus...   So ganz langsam beginne ich die Diskussionen in Deutschland zu verstehen. Die letzten 21 Jahre habe ich nur im Fernsehen die Diskussionen über die Renten und Hartz IV verfolgen können – und das nicht sehr interessiert, muss ich gestehen. Ich meine mit „Verstehen“ nicht, dass man Hartz IV kürzen sollte, sondern dass die Rentenhöhe in Deutschland ein Skandal ist.   Wie soll ich es machen, wenn ich nun nach Deutschland zurück kehren muss? Ich habe keine Möbel – in Spanien lebte ich in den vergangenen 21 Jahren immer zur Miete in voll möblierten Häusern. Ich habe keine Gabel, kein Kopfkissen – nichts, nada, niente!  Dann suche ich mir also eine Wohnung, okay. Wo bleibe ich solange, bis ich eine habe?  Wie bezahlte ich die Mietsicherheit und die evtl. Provision?  Wenn ich endlich eine Wohnung habe, schlafe und sitze ich auf dem Fußboden? Ich besitze ja weder Bett noch Stuhl!  Vorher habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht, doch nun nehmen die Pläne Gestalt an und mir wird immer bewusster, dass ich eine arme Sau bin!
Quelle: Lilac Namez

2 Kommentare:

  1. Das ist heute leider nicht mehr ein Einzelfall. Einzelschicksale gehen unter, in diesem Meer aus Not und Elend...
    Dr.Dr.Dr.Dr...

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  2. Das Geld fliesst an die Ausländer!

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