Donnerstag, 15. Dezember 2011

(Nicht nur) im Alter droht JEDEM die Abzocke durch....

Sachwalter und Banken! Bevor ich auf eine aktuelle Tragik zu sprechen komme, hier zur "Einführung" in das Thema durch eine parlamentarische Anfrage des freiheitliche Behindertensprecher NAbg. Norbert Hofer aus dem Jahre 2009:
51.493 Menschen sind derzeit in Österreich besachwaltet", gibt heute der freiheitliche Behindertensprecher NAbg. Norbert Hofer bekannt. Diese Zahl geht aus der Anfragebeantwortung seiner parlamentarische Anfrage an die Justizministerin hervor.... 
"Denn durch die im Budgetbegleitgesetz 2009 eingeführten Gebühren von mindestens 100 Euro für die Sachwalterschaft. wird Abzocke zu Lasten von Menschen mit Behinderungen betrieben", kritisiert Hofer. "Die derzeitige Gesetzeslage bedeutet, dass Menschen, die einen Sachwalter brauchen, dann nicht nur dessen Entschädigung zahlen müssen, sondern ebenso noch an das Bezirksgericht regelmäßig Abgaben zahlen müssen", erläutert Hofer.  "Jeder Sachwalter muss sich in bestimmten Fragen zuerst an das Bezirksgericht wenden und sich dort für das jeweils genehmigungspflichtige Handeln als Sachwalter eine gerichtliche Genehmigung einholen. Auch dafür müsste derjenige, der einen Sachwalter braucht, jedes Mal weitere 100 Euro bezahlen", kritisiert Hofer. "Ich ersuche daher die Kräfte der Vernunft in den Reihen des politischen Gegenübers, sich den Sachargumenten nicht zu verschließen und diesen Unsinn auf dem Rücken der Betroffenen endlich zu korrigieren", schließt Hofer (Quelle)


Aber es kommt ja noch schlimmer: Da wird eine Millionärin (85) besachwaltet und bekommt 10 Euro täglich als "Taschengeld"!
Hier ein Auszug aus HEUTE.at von W.Höllrigl:
Gisela Frimmel (85) hat Gold im Wert von einer Million Euro in einem Schließfach und 47.341 Euro auf Sparbüchern. Trotzdem muss die Wienerin von 10 Euro am Tag leben, seit sie auf Anregung ihrer Bank besachwaltet wurde."Oft muss ich um mein Essen und Medikamente betteln", ist die Seniorin verzweifelt. Auch ihr Hausarzt schlägt Alarm...
....Ironie des Schicksals: Dass sie Geiz nicht geil findet, wurde der Seniorin zum Verhängnis.Denn heuer im Herbst fand die Hausbank der Millionärin deren Großzügigkeit verdächtig und regte eine Untersuchung an.Fatale Folge: Ein psychiatrisches Gutachten, das der betagten Dame zwar nur alterstypische Schwächen bescheinigt ("Gedächtnisleistung leicht vermindert") – aber trotzdem eine Besachwaltung empfiehlt. Seither lebt Gisela Frimmel erbärmlich. Denn ihre sieben Sparbücher sind gesperrt. Und auf ihr Gold im Schließfach hat sie keinen Zugriff mehr.
...."Ich bekomme nur 10 Euro pro Tag, muss oft Bekannte um Geld für Essen und meine Medikamente anbetteln und darf nur mehr einmal im Monat zum Frisör", erzählt die Seniorin verschämt. Sachwalter Ralph Trischler lässt auf "Heute"-Anfrage anklingen, die Millionärin sei gut versorgt und er müsse sie vor Ausbeutung schützen.... ganzer Artikel


Ein Forum, dass sich mit dem Thema befasst. Ein kleiner Auszug:
....es gibt da einige Personen, die vom Geschäft »Besachwaltschaft« profitieren: Dies sind die Sachwalter selbst, aber auch Ärzte, Psychologen und viele 'Gutachter'. Es hat in diesem Bereich fast den Anschein, wie eben dort, wo es etwas zu holen gibt, dass sich regelrechte Seilschaften gebildet haben. Für jede Änderung, die der Betroffene beantragt, wird neuerlich ein 'Gutachter' bestellt. Diesen muss der Betroffene zwar bezahlen, darf sich ihn aber nicht selbst wählen. Denn dieser 'Gutachter' soll kein unabhängiges, neues Gutachten erstellen. Nein, er oder sie wird bereits vom Gericht aufgefordert, sein Gutachten 'unter Berücksichtigung' der Vorgutachten auszuarbeiten. Wie soll sich da je etwas ändern? Da bedarf es schon eines sehr 'mutigen' Gutachters zur Erstellung eines unabhängigen Gutachtens, das eventuell noch für die besachwaltete Person spricht (die sich beispielsweise längst wieder vom Schlaganfall erholt hat). Auch der Sachwalter gibt seine Stellungnahme ab, warum und weshalb er von einer Veränderung oder gar Aufhebung abrät. So kommt es letztendlich nur sehr selten zu Änderungen der Sachwalterschaft im Sinne des Betroffenen! Den Betroffenen bleiben freilich die Kosten für 'Gutachter', die nicht in ihrem Sinne gesprochen haben, aber von ihnen eben bezahlt worden sind! Viele nehmen dies nur mit ohnmächtiger Wut hin oder resignieren. Änderungen gelingen selten, und zwar dann, wenn Menschen mit Sachwalter mehrere mutige Menschen von außen zur Seite stehen und sich für ihn einsetzen.....
Denken Sie daran, so lange sie noch frei denken dürfen (und können): Es kann jeden treffen! Mehr über das Unrecht an kranken, wehrlosen und oft einsamen Menschen ist hier nachzulesen:
http://sachwalter-justitium.forenworld.at/viewtopic.php?f=4&t=43



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